Zugegeben – ich hatte große Vorbehalte gegenüber dem „Climbers Paradise“. Die intensive Vermarktung von Klettermöglichkeiten in Tirol, so meine Vermutung, führt zu einem großen Zulauf und zu abgespeckten Routen. Ich muss mich korrigieren, zumindest was die Klettereien in Imst (Putzen) und in Nassereith (Sparchet) angeht.
Vor allem der Klettergarten Putzen in Imst eignet sich hervorragend bei hochsommerlichen Temperaturen, da direkt am Bach und am Putzen-Wasserfall gelegen und daher auch als Naturfreibad nutzbar. Die Routen selbst sind sehr nutzerfreundlich angelegt, die Absicherung top (vielleicht schon etwas zuviel des Guten) und die Schwierigkeiten für Anfänger und weniger Ambitionierte gut.
Den zweiten Klettergarten, den wir besucht haben, ist Sparchet in Nassereith. Das große Felsmassiv bietet für jede/n etwas – von Einsteigertouren im dritten Grad bis zu Touren im achten Franzosengrad sowie Mehrseillängen im unteren bis mittleren Schwierigkeitsgrad. Vom Campingplatz kann man das Gebiet in gut 30 Minuten zu Fuß gut erreichen, ein Auto ist nicht notwendig. Die Routen sind ebenfalls gut abgesichert, der Fels aber etwas gewöhnungsbedürftig (sehr kompakt, nicht besonders rauh). Schnell mussten wir feststellen, dass es sich bei Sparchet eher um ein Frühjahrs- oder Herbstgebiet handelt, denn die Sonne brennt einen gnadenlos aus der Wand.