So langsam hat es sich bei uns eingebürgert, die Saison mit einer Kletterwoche im Süden zu starten. Nachdem letztes Jahr die Ausfahrt nach Triest etwas ernüchternd war, setzen wir heuer auf eine sichere Bank: San Vito lo Capo auf Sizilien.

Zum vierten Mal ziehen wir uns die Finger an diesem phantastischen, kilomerterlangen Felsriegel lang. Anders als in den anderen Jahren sind dieses Jahr viel mehr Leute hier, die entweder die Osterferien verbringen oder die Brückentage gut nutzen wollen. Dennoch: anstehen muss man nicht, es finden sich ein paar Meter weiter immer wieder komplett menschenleere Sektoren.

Die Auswahl an Routen in allen Schwierigkeitsgraden ist rekordverdächtig. Alleine rund um Trapani locken die Sektoren Cattedrale del Deserto, Bunker, Calamancina oder Fakiros Wall. Auch für diejenigen, die nur im vierten bis sechsten Franzosengrad unterwegs sind, wird die eine Woche nicht reichen, um nur annährend das komplette Angebot austesten zu können.

Der Fels ist überwiegend sehr scharf, nur rund um den Campingplatz sind die Routen teilweise schon etwas poliert bzw. der Fels nicht ganz optimal. Auch zeigt sich der Kalk in der Regel bombenfest, die Absicherung ist klasse und ganz plaisiermäßig.

Rund um San Vito lo Capo lockt am Ruhetag der Nationalpark Lo Zingaro, den man weitläufig erkunden kann und durchaus auch gut und gerne 1.000 Höhenmeter zusammenbekommt. Auch der Monte Moncao, wo der ambitionierte Kletterer klassisch abgesicherte Mehrseillängen findet, kann auf einem Wanderweg bestiegen werden. Wem das alles zu viel ist – San Vito bietet einen der wenigen Sandstrände der Insel, allerdings in der Hauptsaison hoffnungslos überlaufen.

Mit den Flughäfen Trapani und Palermo lässt sich San Vito gut erreichen, jedoch ist ein Mietwagen sinnvoll. Nicht immer lassen sich alle Sektoren zu Fuß gut erreichen, und auch die Anfahrt mit ÖPNV ist eher müßig.

Das nächste Frühjahr darf kommen!