Corona macht dieses Jahr dem Saisonauftakt im Süden einen dicken Strich durch die Rechnung. Statt San Vito lo Capo heißt es eben Wiesfels oder heute Kompostfels. Nach Jahren der Abwesenheit habe ich dieses Kleinod hoch über Gutenberg im Lenninger Tal besucht.
Ehrlich gesagt – den Fels hatte ich anders in Erinnerung. Eher dunkel, staubig und voller Stechmücken, so meine Vorstellung vom Kompostfels. Aber offensichtlich haben die Stürme und Orkane der letzten Jahre dazu beigetragen, den Fels „freizustellen“. Zumindest kommt Licht an den Wandfuß und die Sonne hilft, den kalten Ostwind zu vergessen.
Die Klettereien sind trotz moderater Bewertung nicht immer einfach und zum Teil auch spärlich gesichert. Eine 5+ für den Normalweg ohne Hakenhilfe halte ich doch für sehr unterbewertet – eingedenk der Tatsache, dass der Einstieg rutschig, glitschig, abspeckt und so gut wie gar nicht gesichert ist.
Absolut klasse sind die Klettereien an der Freykante, die einigermaßen gut gesichert sind und man auch problemlos Risse und Spalten für Keile und Freunde findet.
Der Fels ist insgesamt erfreulich fest, doch schon alpiner angehaucht und insgesamt mit dem ganzen Ambiente einen Besuch wert.