Als Kind der Schwäbischen Alb bin ich ja durchaus Kalk gewohnt – aber das, was das Steinerne Meer bietet, ist kaum zu toppen. Karstgestein in den vielfältigsten Formen, Höllenlöcher und Wasserrillen soweit das Auge blickt. Vom Riemannhaus lässt sich dieses wilde Gelände gut erkunden.

Schon der Aufstieg vom Hüttenparkplatz bei Maria Alm hat es in sich. Der erste Teil führt über Forststraßen nach oben und ist an sich nicht besonders attraktiv. Hat man aber den Fuß des Berges erreicht, wandelt sich das Bild. Der Steig wird schmal und steil und schraubt sich nach oben. Irgendwann erkennt man das Riemannhaus neben dem markanten Sommerstein.

Vom Riemannhaus geht es zunächst eben, dann leicht bergab in Richtung Kärlingerhaus und Funtensee, einem der kältesten Orte Deutschlands. Die Szenerie ist beeindruckend, vor allem weil mit jedem Meter bergab das Schroffe vom lieblichen Grün abgelöst wird. Rund um den Funtensee erinnert nichts an die mächtigen Kalksteinriffe, auf denen man weiter oben entlang gewandert ist.

Nach dem Kärlingerhaus steigt der Weg in Richtung Ingolstädter Haus erst sanft, dann spürbar an. Die Landschaft wird wieder karger, das Hochplateau ist grau in grau. Vom Ingolstädter Haus hat man einen klasse Blick über das gesamte Steinerne Meer.

Der Rückweg zum Riemannhaus führt an mächtigen Löchern vorbei – kein Wunder wird davor gewarnt, den Weg bei Nebel und schlechter Sicht zu gehen. Zu groß ist die Gefahr, verschluckt zu werden.

Für die gesamte Rundtour muss man ab dem Riemannhaus mit ca. 8 Stunden rechnen – dazwischen sind gut 1.000 Höhenmeter zu bewältigen.