Auftakt zu unserer Klettersteigrunde in den Dolomiten. An vier Tagen folgen wir alten Wegen und Kriegssteigen. Gleich zum Auftakt haben wir mit der Ferrata Roghel und der Ferrata Cenga Gabriella ein tagesfüllendes und anspruchsvolles Programm.

Am Vortag sind wir auf das Rifugio Berti hoch über dem Kreuzbergpass aufgestiegen. Die Hütte ist einfach und pragmatisch, das Essen ordentlich und das Frühstück für eine italienische Hütte annehmbar. Wir könnten von hier auch direkt auf die Sextener Rotwand starten, haben diese Option aber immer noch, da wir in einigen Tagen die Runde auf der Berti-Hütte abschließen werden.

Von der Hütte geht es ohne großes Tamtam gleich zur Sache. Ein Wegchen leitet uns steil und in Serpentinen zum Einstieg des Roghel-Klettersteigs. Insgesamt ist der Klettersteig moderat, lediglich eine C/D-Stelle ist zu meistern. Die Sicherungen sind fast ausnahmslos neu und gut in Schuss, der Fels kletterfreundlich und an den schwereren Stellen sind Stifte und Klammern angebracht. Nach etwa 500 Höhenmetern haben wir die erste Scharte erreicht und wir machen uns auf den etwas splittrigen Abstieg.

Es schließt sich die Ferrata Cenga Gabriella an, die einen ganz anderen Charakter hat. Hier klettert man weniger und hat dafür mehr Strecke. Auf Bändern geht es in Richtung Rifugio Carducci. Immer wieder Tiefblicke ins Tal, die wir aber aufgrund der dunklen Wolken und der ersten Blitze nicht recht genießen können. Als das Gewitter doch recht nahe kommt, suchen wir in einer größeren Guffel Unterschlupf – das Gewitter zieht zum Glück vorbei, jedoch hat uns die Zwangspause rund eine Stunde gekostet.

Der Abstieg zum Rifugio Carducci zieht sich – annähernd 400 Höhenmeter wollen am Seil abgeklettert werden. Zum Schluss haben wir gemeinerweise noch einen deutlichen Gegenanstieg zur Hütte. In Summe kommen wir an diesem Tag inklusive Pausen auf 12 Stunden in den Bergen – und sind noch rechtzeitig zum Abendessen auf der Hütte.