Rund um Thones gibt es mehrere Klettergärten und -felsen, die zum Sportklettern einladen. Trotz Trainingsrückstand wollten wir uns den im Schweiz Plaisir wärmstens empfohlenen Fels Dalle de la Rosiere anschauen. Gemäßigte und gut gesicherte Touren – so verspricht es der Kletterführer.

Der Zustieg ist allerdings nicht ganz plaisirmäßig. Mit rund eineinhalb Stunden Zustieg muss man rechnen, etwas mehr als 600 Höhenmeter und gleich zu Beginn auf einem Weg durch den Wald – in nahezu Falllinie angelegt.
Die Wanderung von Thuy über die Alp Rosiere zum Fels ist sehr schön und einsam. Der Großteil des Weges führt durch Wald, was bei den warmen Temperaturen doch sehr angenehm ist. Lediglich die Aussicht wird durch die Bäume leider etwas erschwert.

Die Kletterei selbst – Platten, schön warm nach Südost ausgerichtet und teils botanisch. Den Einstieg von „Capricorne“, angeblich eine 4a, umgehen wir durch die Kombination mit einer anderen Route (5b). Zu grün, zu spärlich gesichert, zu viel Quergang.
Die zweite Seillänge (5a+) hat das Prädikat plaisir wahrlich verdient. Neben Platten und Wasserrillen gibt es genügend Löcher und Briefkästen für ein entspanntes Klettern.

In der dritten Seillänge (5b) ist man jedoch wieder mit einem völlig anderen Charakter konfrontiert. Relativ steile Platten, seichte Wasserrillen und äußerst seltsame Setzung von Haken lassen uns die Route abbrechen. Vielleicht hätten wir zum Auftakt doch defensiver an die Sache rangehen und die 5a-Variante wählen sollen.