Donnerstag, 17.03.:
Wie gewohnt treffen wir uns
am P&M-Parkplatz an der Autobahnausfahrt Kirchheim/Teck-Ost. In vier
Autos fahren die 13 TeilnehmerInnen und die beiden „Führungskräfte“
Ingo und Elke gen Süden. Es läuft unerwartet gut und zügig bis zur Pause
im Rastland Nassereith. Frisch gestärkt geht ´s weiter, ebenso
reibungslos, jedoch mit kritischen Blicken ob des vorhandenen Schnees.
Am
Parkplatz der Pederü-Hütte (1548 m) am Ende des Val de Mareo sind alle
Zweifel beseitigt: Wir können gleich unsere Schneeschuhe anschnallen.
Gut gelaunt geht es bei strahlendem Sonnenschein durch eine
eindrucksvolle Schneelandschaft.
Gegen 16 Uhr erreichen wir unser Tagesziel, die Fanes-Hütte (2060 m).
Wir
verteilen uns auf ein 4er-Zimmer und ein 11er-Lager, wobei Yvonne es
auf sich nimmt, das „Gipfel-Bett“ im „zweiten Stock“ des großen Lagers
zu beziehen. Ein gutes Training für künftige Klettertouren!
Begeisterung
kommt dann beim reichhaltigen 3-Gänge-Abendessen auf, mit Sachertorte
als Dessert. Auf Wunsch gibt es Nachschlag, auch beim Nachtisch! So
können wir ausreichend Energie für die morgige Tour aufbauen!
Freitag, 18.03.:
Gegen 8.30 Uhr sammeln wir uns
vor der Hütte und betreten erwartungsfroh die „alpine Arena“. Bei
strahlendem Sonnenschein gehen wir zunächst ein Stück abwärts in
Richtung der benachbarten Lavarela-Hütte. Dann geht es in
unterschiedlich steilem Gelände unterhalb des langgezogenen Bergrückens
des Neuner in westlich / nordwestlicher Richtung nach oben.
Unser
Ziel ist der Zehner (3026 m). In der Endphase des Anstiegs wird es
ziemlich steil. Wir kämpfen uns auf endlos erscheinenden Serpentinen
hoch. Wir schaffen es alle und machen unterhalb des felsigen Gipfelkamms
eine wohlverdiente Rast. Der Gipfel ist nur über einen versicherten,
aber zum Teil etwas ausgesetzten und mit Schnee bedeckten Steig zu
erreichen. Sieben TeilnehmerInnen wagen den „Gipfelsturm“. Ein tolles
Rundumpanorama ist der Lohn dafür! An dem „Gipfelreigen“ vom
Peitlerkofel bis zur Marmolada, an der Fanesalpe und den angrenzenden
Bergen können wir uns fast nicht satt sehen. Aber: Ohne Abstieg heute
gibt es keinen Aufstieg morgen!
Wir sammeln uns am Rastplatz und
steigen gemeinsam über die ausgedehnten Schneefelder ab, mehr oder
weniger „quer Beet“. Wir legen immer wieder kurze Pausen ein und
genießen das Bergpanorama. Nach Ankunft an der Hütte zieht es viele auf
die große Terrasse; die anderen duschen und/oder legen sich zu einem
Nickerchen hin. Auch lohnt es sich, den tollen Apfelstrudel oder die
Buchweizentorte zu probieren!
Um 19 Uhr treffen wir uns zum
„kulinarischen Tagesabschluss“. Das Menü besteht heute aus Spaghetti mit
Muscheln als Vorspeise, Scholle mit Kartoffeln, Gemüse und Salat als
Hauptgang und zum Schluss ein Stück Tiramisu. Und es gibt bei Bedarf
auch wieder zu allem Nachschlag.
Gute, unterhaltsame Gespräche runden den erlebnisreichen Tag ab.
Samstag, 19.03.:
Die Sonne war gestern für manche
Haut zu viel des Guten. Deshalb wird heute noch sorgfältiger mit
Sonnenschutz eingerieben; andere kaufen sich bei der Wirtin eine
Schildmütze als zusätzlichen Schutz.
Abmarsch um 8.30 Uhr. Aufstieg
hinter der Hütte über die Alta Via Dolomites, vorbei am unter Eis und
Schnee verborgenen Limo-See. Dann bergab in überwiegend südlicher
Richtung zur Großfanes-Hütte (nur im Sommer bewirtschaftet). Danach
wieder ansteigend. Das genaue Ziel ist zumindest mir nicht klar. Rechts
und links voraus sehe ich “ größere Klötze“. Deren Besteigung wäre schon
eine Herausforderung. Dann die Aufklärung: Das „kleine Klötzle“ direkt
voraus, der Monte Ciastel, sei das Ziel. Zuletzt geht es auf einigen
Serpentinschleifen zum Felsaufbau des Gipfels. Gregor, unser
„Alterspräsident“, ist einer der beiden „Starfotografen“ dieser
Ausfahrt. Er macht die sich nach oben arbeitende Karen als geeignetes
Motiv aus. Besorgt um deren Gesichtsausdruck auf dem Bild sagt er zu
ihr: „Aber mach´ koi so agschdrengts Gsicht nah!“.
Nach 3 ½ Stunden
stehen wir unterhalb des Gipfelfelsens. Heute gibt es leider keinen
Steig nach oben. Lt. Höhenmesser sind wir auf etwa 2.800 m. Vor uns
stehen die drei Tofane in erhabener Größe. Auf dem sehr steilen Anstieg
zum Gipfel der Tofana de Rozzes sind Bergsteiger und ihre Spuren im
Schnee zu erkennen. Beeindruckend! Da es ziemlich windig ist, gehen wir
zügig bergab. Durch den weichen Pulverschnee geht man wie auf Watte!
Gegen
16 Uhr erreichen wir die Fanes-Hütte. Nach Angaben von Ingo haben wir
heute über 14 km Strecke und ca. 970 Höhenmeter im Anstieg bewältigt.
Zuerst
auf die Terrasse oder gleich duschen, das ist jeden Tag die Frage.
„Frühduscher“ haben den Vorteil, dass sie täglich frische Badetücher
vorfinden, die von der Hütte bereitgestellt werden. Übrigens: Man muss
für ´s duschen nichts zahlen! Und alle Räume der Hütte sind beheizt! Ein
angenehmer Luxus! Und dann werden wir auch wieder kulinarisch verwöhnt:
Mit Lasagne, Geschnetzeltem mit Reis und Bohnen und LinzerTorte.
Da unsere Gesichter wieder in allen Schattierungen von hellrot bis dunkelbraun leuchten, findet Uli das Motto dieser Ausfahrt (siehe oben!).
Palmsonntag, 20.03.:
Nachts gehen die
Temperaturen auf deutlich unter Null zurück. Das merkt man morgens an
den langen Eiszapfen, die an den Dachtraufen hängen.
Heute ist der
Col Bechei (2794 m) das Ziel. Bis zum Limo-See auf derselben Route wie
gestern. Dann Richtung Osten über den Berghang ansteigend. Nach gut 2 ½
Std. stehen wir am Gipfelkreuz. Eine geniale Rundum-Aussicht wird uns
beschert: Tofane, Antelao, Sorapis, Christallo, Drei Zinnen, Hohe Gaisl,
Seekofel, Neuner, Zehner, Heiligkreuzkofel, Marmolada und in weiter
Ferne Großglockner und Großvenediger. Um nur die markantesten zu nennen!
Sieghardt, unser zweiter „Starfotograf“, macht mittels eines
Dreibeinstativs rundherum unzählige Fotos, die er dann am Rechner zu
einem Panoramabild zusammenfügen will. Wir freuen uns schon sehr auf das
Ergebnis! Nach knapp einer Stunde mit Schauen und Vespern und einem
Gruppen-Gipfelfoto führt uns der Weg schweren Herzens, aber flotten
Schrittes wieder nach unten. Wir sind bereits um 14 Uhr an der Hütte.
Es waren heute ca. 7 km Strecke und ca. 750 Höhenmeter zu bewältigen.
Montag, 21.03.:
Die Schneeschuh-Ausfahrt endet rasant: Wir fahren alle mit Schlitten ins Tal! Die einen lassen ihr Gepäck vom Hüttenwirt zur Pederü-Hütte transportieren, die anderen nehmen es mit auf ihren Schlitten.
Wir starten um 9 Uhr. Es geht auf dem Fahrweg nach unten. Dieser bietet einige flotte Abfahrten; es gibt aber auch längere Gehstrecken. Wir genießen noch einmal die verschneite Berglandschaft. Eindrucksvoll sind die Lichtspiele der Sonne, die sich nach und nach über die Bergränder schiebt.
Viel zu schnell sind wir unten! Wir verstauen zuerst die Schlitten im Transportanhänger der Hütte, dann unser Gepäck in den Autos. Die Rückfahrt geht zügig und problemlos von statten. Am Rastland Nassereith treffen wir uns nochmal zu einer gemeinsamen Pause, bevor es endgültig nach Hause geht.
Ein herzliches Dankeschön an Ingo und Elke für die gute Organisation und für die schönen Touren! Wir freuen uns schon jetzt auf neue Schneeschuh-Aktivitäten im kommenden Jahr!
Anmerkung: Diesen Beitrag habe ich der Homepage des DAV Remstal entnommen