Plaisirklettern im Allgäu ist ein Thema für sich. Mal brüchig, mal grasig, nicht immer gut abgesichert. Aber der Apostelgrat über Füssen ist ein Tour, die durchaus das Prädikat „plaisir“ für sich in Anspruch nehmen kann.
Kletterei ist vielleicht etwas übertrieben. Eine Bergtour im ausgestetzten Gelände, maximale Schwierigkeit in etwa IV und ein paar Abseilstellen. Der Name rührt von den 12 Aposteln resp. Erhebungen, die man im Verlauf des Grates passiert.
Ausgangspunkt sind die Parkplätze in Hohenschwangau (Neuschwanstein) – was für ein Trubel! Hat man die nähere Umgebung von Neuschwanstein hinter sich und begibt sich auf den Weg in Richtung Pilgerschrofen, ist man relativ schnell alleine. Durch Wälder nähert man sich den felsigen Ausläufern des Apostelgrats und kann die Tour von unten in Augenschein nehmen.
Den Einstieg zum Pilgerschrofen markiert eine Grenzstange. Der Pfad führt hinaus, eine kleine Kletterstelle muss überwunden werden. Die anschließende Gratüberschreitung gestaltet sich kurzweilig. Schlüsselstelle ist eine etwas ausgesetzte und etwas unangenehme Kletterei über einen Bauch. Aber kurz anziehen, dann hat man auch das geschafft.
Das Ende des Apostelgrat markiert der Normalweg auf den Säuling. Hier trifft man auch wieder auf Menschen, die mal mehr, mal weniger gut auf den Gipfel steigen. Oben ist vor allem bei Nässe nochmals Vorsicht geboten, da der Fels schon arg poliert ist.